Keine Angst vor dem Rasierhobel!

Das feste Shampoo, die Körperseife, eine Zahnbürste aus Holz und wiederverwendbare Abschminkpads zieren bereits bei vielen von euch die Badezimmer und sind dabei ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise. In unserem Online-Shop findet ihre viele kleine Helferlein, die euch dabei unterstützen sollen, eure tägliche Körperhygiene plastikfrei zu gestalten. Dabei findet ihr in unserem Sortiment einen Gegenstand, der für viel Diskussionsstoff und Skepsis sorgt: der Rasierhobel.
Der martialisch anmutende Name, der eher an ein Werkzeug zur Holzverarbeitung als an einen Gegenstand zur Körperrasur erinnert, mag bei dem ein oder anderen zwar schmerzvolle Erwartungen schüren, ist jedoch wie so vieles im Leben mehr Schein als Sein. Denn wo scheinbar gehobelt wird, fallen keine Späne, sondern nur ungewollte Härchen.
Wir wollen heute mit den Vorurteilen gegenüber dem Rasierhobel aufräumen, euch zeigen wie man diesen richtig verwendet und wie ihr dadurch nicht nur haar-, sondern auch plastikfrei durch den Alltag kommt.
Zur Anwendung:
  1. Die richtige Vorbereitung ist alles!

Zunächst einmal müsst ihr die zu rasierende Körperstelle von jeglichen Creme- und Fettrückständen befreien und eure Härchen in warmen Wasser aufweichen. Bei großflächigen Stellen kann dies in der Badewanne oder unter der Dusche passieren. Solltet ihr nur kleinere Köperflächen, wie z.B. die Achseln oder euer Gesicht rasieren wollen, reicht ein warmes, nasses Tuch aus. Durch die Wärme weiten sich die Follikel ( = die Produktionsstätte der Haare) aus, sodass die Härchen hervortreten und bei der Rasur besser erfasst werden können.
  1. Ausnahmsweise mal ein Schaumschläger!

Damit die Haare noch weicher werden, empfehlen wir die Verwendung eines weiteren Hilfsmittels, mit dem ihr zu Schaumschlägern werdet. 
Beide Alternativen eignen sich hervorragend für eine Rasur und ersetzen den fertigen Rasierschaum oder das Gel aus der Plastikflasche.
Einfach die nasse Haut mit der Rasierseife einreiben bis Schaum entsteht. Dann kann die Haut rasiert und anschließend mit Wasser abgespült werden. Bei der festen Rasierseife „Ingwer“ solltet ihr beachten, dass der Seifenschaum ohne synthetische Stabilisatoren entsteht und aus diesem Grund recht schnell wieder zusammenfällt. Das bedeutet, dass ihr zügig – und dennoch vorsichtig – rasieren müsst.
Manche verwenden zur Rasur auch normale Körperseife. Dies ist natürlich auch möglich. Ihr solltet nur darauf achten, dass die Seife nicht zu stark parfümiert ist. Alle künstlichen Zusätze können zu einer weiteren Hautreizung führen. Außerdem kann es sein, dass die Körperseife nicht genug aufschäumt bzw. der Schaum direkt zusammenfällt.
  1. Auf den Winkel kommt es an!

Nun ist die zu rasierende Stelle optimal vorbereitet und ihr könnt mit der eigentlichen Rasur beginnen. Ihr müsst darauf achten, dass zwischen der Rasierklinge und der Haut ein Winkel von etwa 45 Grad besteht. Für die Gesichtsrasur wird ein Winkel von 30 Grad empfohlen. Anders als bei herkömmlichem Rasieren muss dies von euch selbst kontrolliert werden. Macht euch jedoch keine Sorgen. Übung macht den Meister! Ihr entwickelt ein Gefühl für den richtigen Winkel und nach mehrmaliger Verwendung geht die Rasur leicht von der Hand.
  1. Haut mit der freien Hand „spannen“!


Wichtig ist, dass ihr bei der Rasur die Haut mit der freien Haut spannt. Zieht hierzu die Haut einfach in die entgegengesetzte Richtung zur Rasur. Dies ist besonders bei der Rasur des Gesichts- oder Intimbereichs wichtig. Ihr minimiert dadurch das Verletzungsrisiko und erzielt ein gründlicheres Ergebnis.
  1. Gleiten ist angesagt!

Beim Rasieren mit dem Rasierhobel ist es wichtig, dass ihr nicht zu viel Druck auf den Rasierer ausübt. Die Klinge sollte über die Haut gleiten, denn eine scharfe Klinge schneidet auch ohne Druck.
Damit die Klinge die perfekte „Schärfe“ hat, solltet ihr sie nach 8-12 Rasuren wechseln. Dabei verlängert ihr die Lebensdauer einer Klinge, wenn ihr sie nach jeder Rasur reinigt und gut trocknen lasst.
Tipp: Ihr könnt die benutzte Rasierklinge noch einmal andersherum einlegen und weiter benutzen.
  1. In welche Richtung muss ich gleiten?

Eine eindeutige Antwort gibt es hierauf nicht!
Unter den Armen wachsen die Haare meist in verschiedene Richtungen, sodass man hier keine richtige Richtung vorgeben kann. An den Beinen ist die Haut bei vielen relativ unempfindlich, deshalb ist die Richtung grundsätzlich egal. An sensiblen Stellen, wie im Gesicht und im Intimbereich, solltet ihr mit der Wuchsrichtung rasieren. Dadurch wird die Haut nicht zusätzlich gereizt und ihr vermeidet das Einwachsen von nachkommenden Härchen.
  1. Pflege nicht vergessen!

Durch die Rasur wir die Haut stark gereizt, deshalb ist die richtige Pflege nach der Rasur sehr wichtig. Zunächst einmal sollte die Haut mit klarem Wasser abgespült und sanft abgetrocknet werden. Unnötiges Reiben mit dem Handtuch vermeiden. Anschließend sollte die gereizte Haut eingecremt werden. Auf parfümierte Cremes solltet ihr hierbei verzichten, da diese die Haut noch mehr reizen. Am besten greift ihr auf einfaches Kokosöl zurück. Es ist frei von künstlichen Zusätzen, kühlt und beruhigt die Haut und wirkt zudem antibakteriell.  Das Kokosöl schenkt eurer Haut Feuchtigkeit und schützt sie.
Sollte die Rasur eure Haut sehr stark gereizt haben, dann könnt ihr sie mit Aloe Vera beruhigen.
Nachdem wir euch nun hoffentlich die Angst vor der Anwendung des Rasierhobels genommen haben, wollen wir uns noch den Aspekt der Nachhaltigkeit anschauen.
Im Vergleich zu den herkömmlichen Systemrasierern ist der Rasierhobel an sich in der Anschaffung teurer. Bei uns bekommt ihr Ihn für 34,90€. Doch es ist eine Investition in die Zukunft und auf lange Sicht holt ihr die Kosten für die Erstanschaffung wieder rein. Anders als sein Pendant aus Plastik ist der Rasierhobel kein Wegwerfgegenstand, sondern ein (Lebens-)Wegbegleiter. Beim Wechseln der Klinge muss du nicht den ganzen Kopf entfernen, sondern nur die Klinge austauschen. Diese sind in der Anschaffung günstiger als die Rasierköpfe herkömmlicher Rasierer. Außerdem könnt ihr mit dem Rasierhobel und den benötigten Klingen eine Menge an Plastikmüll vermeiden. Die Umverpackung von Systemrasierern und ihren Klingen fällt vollständig weg. Unser Rasierhobel kommt bei euch in einem Papierkarton an und auch die standardisierten Ersatzklingen, die auf jeden Rasierhobel passen, bekommt ihr von vielen Herstellern plastikfrei übers Internet oder im Einzelhandel (z.B. Unverpacktläden, Drogeriemärkten). Ihr spart aber nicht nur an der Umverpackung. Systemrasierer und Einmalrasierer bestehen zum größten Teil aus Hartplastik. Nach Ihrer Benutzung werden die Rasierer häufig in der gelben Tonne entsorgt, obwohl sie eigentlich in den Restmüll gehören. Anders als die Klingen des Rasierhobels, die ausschließlich aus gehärtetem Edelstahl mit hohem, vor Rost schützendem Chromanteil bestehen, handelt es sich bei den Rasierköpfen von Systemrasierern und Einmalrasierern um Wertstoffgemische (Plastik verbunden mit gehärtetem Edelstahl), die dem Recycling nur schwer zuzuführen sind.
Doch wie wechsle ich eigentlich die Klingen? Wenn ihr die Rasierklinge wechseln möchtet, wird der Kopf des Rasierhobels abgeschraubt und die beiden Teile des Rasierkopfes auseinandergezogen. Jetzt könnt ihr eine neue Rasierklinge zwischen die Kopfteile einlegen und alles wieder festschrauben. Die Rasierklinge hat zwei Seiten, es ist aber egal wie rum du diese einlegst.
Die gebrauchten Klingen kannst du einfach in das Papier der neueingesetzten Klinge packen und dann in den Restmüll werfen. Besser ist es jedoch, wenn du die alten Klingen in einem Behälter sammelst und sie dann irgendwann gemeinsam zum Wertstoffhof bringst.

Zum Schluss noch ein Hinweis für alle Reisenden: Der Rasierhobel selbst darf zwar im Handgepäck transportieren werden, eine Mitnahme der Rasierklingen im Handgepäck ist jedoch verboten.